Graue Mauern helfen gegen Aufregung
In der heißen Zeit kurz vor einer Veröffentlichung, hilft es nicht immer, sich mit dem nächsten Projekt zu beschäftigen, um sich abzulenken.
Dann greife ich gerne zum Pinsel und male. Diesmal war es aber keine Leinwand, die ich bearbeitet habe, sondern eine Mauer auf einer unseren Terrassen. Das schmutzige Weiß hatte mich den ganzen Sommer gestört und die Sitzgelegenheiten waren kaputt. Als ich jetzt im Sommerschlussverkauf ein Outdoor-Sofa aus Bauholz mit anthrazitfarbenen Polstern günstig erwerben konnte, war auf einmal klar, dass ich die Mauer ebenfalls in der Farbe Anthrazit streichen würde. Dazu eine Lichterkette mit großen Glühbirnen, Betonsockel für Deko, ich habe alles vor mir gesehen und konnte loslegen.
Einen ganzen Tag war ich beschäftigt, habe mir die Farbe im Baumarkt mischen lassen, habe die Mauer abgebürstet und sie dann zweimal gestrichen.
Abends hatte ich zwar Muskelkater in den Armen und eine kleine Blase an der Hand, die die ganze Zeit die Farbrolle gehalten hatte, aber ich war glücklich und wieder mit mir im Reinen.
Am nächsten Tag befestigte ich die Lichterkette und die Betonsockel bekamen ihren Platz. Jetzt fehlt nur noch das Sofa, das ich leider erst in zwei Wochen geliefert bekommen.
Das bremst mich immer ein bisschen aus. Wenn ich mal dabei bin, etwas zu verändern, Möbel umzustellen oder gleich ein ganzes Zimmer umzugestalten, kann die Vorbereitung gedanklich einige Zeit dauern. Wenn ich dann aber die fertige Idee im Kopf habe, dann geht alles sehr schnell, ich bin richtig in Fahrt und würde abends am liebsten erst aufhören, wenn alles fertig ist. Dann ist eine Lieferung in zwei Wochen, mit der man früher gerechnet hat, nicht sehr nett.
Es gibt Schlimmeres, das weiß ich und bin auch nicht wirklich ungehalten, aber die Freude, wenn etwas Gestalt annimmt, was vorher nur im Kopf existierte, wenn man es sehen und anfassen kann, ist einfach ein schönes Gefühl.
So geht es mir mit Mauern, Terrassen und natürlich mit meinen Romanen.
Ab heute muss ich nur noch siebenmal schlafen, dann erscheint mein sechster Roman.
Ja, TimeGhost – Manu und Mira ist Nummer 6. Wow, manchmal kann ich es selbst kaum fassen. Jedes Jahr zwei Romane.
Das konnte ich mir vor drei Jahren nicht vorstellen.
Und jetzt? Jetzt habe ich schon den siebten Roman angefangen und Ideen zu einem achten Roman gesammelt ...