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023 - 18.12.2020

Weihnachtspost und Jahresrückblick

Während ich Weihnachtspost schreibe, lasse ich immer das letzte Jahr Revue passieren. Da kann ich manches im Rückblick neu betrachten, einiges gedanklich anders sortieren, mich an vielem erfreuen. Mein Blick auf die von mir erlebten Ereignisse ist subjektiv und individuell.

Dabei kommt mir der Gedanke, dass dieses Jahr wahrscheinlich ALLE das Thema Coronapandemie auf der Agenda haben. Trotz sehr individueller Schicksale und beruflicher Auswirkungen haben wir dieses Jahr vieles gemeinsam erlebt, vom Maskentragen über Home-Office im Lockdown, fehlendem Klopapier und Unsicherheiten im Umgang miteinander. Dieses gemeinsame Schicksal macht 2020 auch zu etwas besonderem.

Trotzdem gab es ein Leben neben Corona, auch das hat 12 Monate gedauert und jeder hat es persönlich gelebt und gestaltet.

Ich habe zum Beispiel meine beiden ersten Bücher herausgegeben und dadurch ganz viel Positives erfahren, auch das werde ich mit 2020 verbinden.
Ich habe diese Website ins Leben gerufen, schreibe gerne meinen Freitagsblog und an meinem neuen Roman, auch das ist 2020 für mich.
Beide Kinder studieren in anderen Städten und trotzdem von zu Hause aus, ich habe diese Zeit sehr genossen, auch wenn ich ihnen von Herzen ein reges Studentenleben mit Kneipentouren, Studiwochenenden und viel Spaß mit echten Menschen wünsche. Das werde ich auch mit 2020 in Verbindung bringen.

Viele Freundschaften mussten auf Abstand gelebt werden, man war notgedrungen erfinderisch und jetzt im Winter habe ich so viele Spaziergänge und Treffen an der Feuertonne im Garten gemacht, dass ich schon eine eigene „Feuerjacke“ in der Garage hängen habe. Das ersetzt allerdings nicht das Bedürfnis, mal wieder spontan Freunde feste in den Arm zu nehmen. Das Wort „Unterdrückung“ hat jetzt eine ganz neue Bedeutung für mich.

Vieles war nicht schön, auch wenn man positive Aspekte entdecken konnte, vieles war anders, vieles war besonders.

Zum Glück ist unsere Großfamilie vor schlimmen, gesundheitlichen Problemen verschont geblieben und dafür bin ich sehr dankbar. Andere hatten da schwerere Schicksale.

Eine Bilanz zu ziehen ist wirklich schwer und deshalb lasse ich das.
Man muss nicht immer alles bewerten, in Kategorien einteilen oder den Sack zumachen ...