Wichtigbücher erleichtern mir mein Leben
Manche nennen sie Notizbücher.
Meine bezeichne ich alle als Wichtigbücher, die je nach Inhalt noch einen gesonderten Namen erhalten. Aber wichtig sind sie alle.
Ich habe eine Menge davon. Kleine, große, dünne und dicke, farbige und schwarze, mit Muster und ohne Muster. Hauptsache schön. Denn da der Inhalt so wichtig ist, muss das Zuhause dafür auch dementsprechend würdig sein.
Ich muss mir viele Sachen aufschreiben, besonders, wenn ich sie nicht so oft brauche, und wenn, dann sofort. Solche Sachen kommen in mein Wichtigbuch.
Meine Ideen in mein Ideenbuch, Gedanken und Gedichte - richtig, in mein Poetinnenbuch und so habe ich für alles ein Büchlein, damit ich mich, meinen Kopf, meine Gedanken und Ideen strukturieren kann. Und da das alles wichtig ist, gehören sie alle natürlich zu den Wichtigbüchern.
Warum schreibe ich im digitalen Zeitalter mit der Hand Sachverhalte auf, die ich doch auch in einer Datei speichern könnte?
Erstens, weil es mir Spaß macht, manche Dinge handschriftlich festzuhalten. Sieht schön aus.
Ich schreibe auch To-Do-Listen mit der Hand in meinen Kalender, habe für jede Woche eine ganze Seite zur Verfügung und liebe natürlich besonders das Abstreichen, wenn ich etwas von der Liste erledigt habe. Und das bringt mit der Hand und einem fetten pinken Stift einfach mehr Befriedigung, als wenn ich ein Häkchen setzen oder die Aufgabe eventuell einfach löschen würde. Dann ist vielleicht am Ende die digitale Datei leer, aber mir bringt eine komplett durchgestrichene Liste mehr Freude. Verrückt, oder? Vielleicht auch nur altmodisch. Egal.
Zweitens kann ich mir Sachen besser merken, wenn ich sie mit der Hand geschrieben habe.
Es ist wie in der Schule mit den Pfuschzetteln, hat man die wesentlichen Dinge erst mal in winzig kleiner Schrift auf seinem Lineal verewigt, kann man es getrost in seinem Mäppchen lassen, man weiß es jetzt.
Drittens kann man alles, was man sich mühsam erarbeitet hat, nachschlagen. Als Selfpublisherin zum Beispiel stelle ich nur alle paar Monate ein Buch ein. Dieser Prozess hat mich beim ersten Roman einige Nerven gekostet. Zum Glück habe ich mir alles akribisch notiert, denn wenn zu viel Zeit ins Land gegangen ist, habe ich die Hälfte schon wieder vergessen. Dann kommt man goldenes Wichtigbuch zum Einsatz, die Sache ist geritzt und das Buch veröffentlicht.
Ehrlich, ohne meine Wichtigbücher käme ich nicht zurecht.
Nur bei einer Sache habe ich mich inzwischen für den Einsatz meines Handys entschieden.
Wenn mir abends vor dem Einschlafen noch Ideen zu meinen Büchern oder meinem Blog kommen, habe ich früher das Licht angemacht und alles in mein Büchlein gekritzelt, das immer am Bett lag. Irgendwie mühsam und dem Prozess des Einschlafens nicht gerade förderlich. Also benutze ich jetzt die App für Sprachmemos, drücke im Dunkeln die Tasten, spreche alle meine Gedankenfetzen einfach in mein Handy und kann danach sofort wieder in den Traummodus zurückkehren.
Am nächsten Tag amüsiere ich mich oft über meine nächtlichen Ideen und meine verpennte Stimme, aber vieles kann ich auch verwerten und bin froh, dass es diese Möglichkeit inzwischen gibt.
Alles hat seine Zeit und seinen Nutzen.