Pink is always an option
Das Jahr 2023 hat seltsam angefangen.
Die ersten Stunden nach einem wunderschönen Silvesterabend waren voller guten Wünsche und lieber Menschen. Balsam für die Seele.
Bis zum vierten Januar war ich auf Burg Rothenfels und obwohl ich körperlich am Ende war und zuhause erst mal 15 Stunden geschlafen habe, war die Zeit auf der Burg für mich der richtige Start in ein neues Jahr. Ich habe nach drei Jahren viele liebe Menschen wiedergesehen, mit denen ich seit meiner Kindheit ins neue Jahr gehe und habe in vielerlei Hinsicht aufgetankt und seelisch Kraft geschöpft.
Ein paar Tage später bin ich an Covid erkrankt, habe mich isoliert, viel geschlafen und mich dann langsam ins Leben vorgetastet. Kaum war ich negativ, bin ich nach Konstanz zu meiner 93-jährigen Mutter gefahren und verbringe die letzten Tage im Januar hier bei ihr. Wieder sind die Tage anders als üblich.
Der Januar fühlt sich an, als wäre er aus der Zeit gefallen. Kein Alltag, sondern andere Tage, die den Ereignissen gerecht werden müssen.
Deswegen habe ich beschlossen, dass mein Jahr am 1. Februar beginnt. Und meine Vorsätze für das Jahr erst da beginnen. Denn ich liebe Vorsätze und da ich damit erst im Februar beginne, können sie auch nicht schon im Januar scheitern.
Ich will ins neue Jahr gehen mit vielen pinken Gedanken und Fotos, mit mindestens zwei weiteren Romanen, Treffen mit lieben Menschen und mehr Achtsamkeit für meine Gesundheit. Das sind alles keine Selbstverständlichkeiten, alle diese Vorhaben brauchen Zeit, Geduld, Energie und die nötige Portion Humor, um das alles umzusetzen und sich nicht von den Stolpersteinen, die mit Sicherheit auftauchen, vom Weg abkommen zu lassen.
Mit an meiner Seite wird der pinke Stuhl sein. In seinem Tupperdosen-Zuhause ist er in meiner Handtasche immer mit dabei. Ich weiß ja nie, wann sich eine Situation ergibt, in der er einen Auftritt verdient hat. Es entstehen dabei so schöne Begegnungen und witzige Momente. Mein Blick ist anders geworden, seitdem ich mit einem pinken Stuhl durch die Welt laufe. Und ich werde weiterhin versuchen, ihn in all meinen Romanen zu verewigen.
Ob das Sinn macht? Nicht wirklich, aber es macht mir Spaß. Und einigen Lesern auch. Und das ist Grund genug.
Wenn ich diesen Stuhl sehe, so pink und so sinnbefreit, dann gibt mir das ein positives Gefühl. Und das wiederum lässt mich leichter durchs Leben gehen und Dinge akzeptieren, die nicht zu ändern sind. So wie den Januar. Der war anders als gedacht und geplant. Und doch sehr wertvoll und nach anfänglichem Hadern habe ich ihn genossen. So wie er war.
Und so werde ich das im Februar auch machen. Und dann im März. Monat für Monat.
Und eh man sich versieht, Leute, ist Weihnachten ...