Pseudonym oder nicht?
Eine persönliche Hürde war für mich die Entscheidung, unter welchem Namen ich meinen Liebesroman veröffentlichen sollte. Unter meinem echten Namen oder unter einem Pseudonym?
Eine Zeitlang hat es wirklich Spaß gemacht, mir einen Namen für mein Pseudonym zu überlegen. Denn mal ehrlich, sich einen eigenen Namen auszusuchen, ist ja etwas, was man eigentlich in seinem Leben niemals tut. Man bekommt seinen Namen und gewöhnt sich an ihn, er ist ein Stück Identität. Vielleicht wechselt man seinen Nachnamen bei einer Heirat, aber dann hat man sich den Namen ja auch nicht wirklich selbst ausgesucht.
Ich fand es sehr spannend, mir Aspekte aus meinem Lebens zu überlegen, die ich in meinem Pseudonym unterbringen wollte. Außerdem sollte er gut klingen, zum Genre passen und vieles mehr.
Aber obwohl ich mir alle möglichen Namen selbst ausgedacht hatte, konnte mich keiner überzeugen und so überlegte ich weiter ...
Dann kam der Sommer 2019 und meine Kinder und ich verbrachten zum ersten Mal unseren Urlaub in Dänemark. Auszeit und Erholung waren angesagt. Und dann merkte ich kurz nach Hamburg, dass ich meinen kleinen pinken Stuhl vergessen hatte! Umdrehen kam nicht mehr in Frage, deshalb war Trauern angesagt. Wie soll der Kleine so schnell nochmal nach Dänemark kommen? In den Dünen sitzen und den Wellen lauschen? Beim großen Sandburgenfestival dabei sein? Tragisch!
Zum Glück übernachteten wir in Flensburg und nach einem erfrischenden Bad in der Ostsee hatte ich mich wieder beruhigt. Es war so schön, dass die schlechte Laune keinen Platz auf meinem Badelaken bekam und verschwand. Ich dachte mir: „Wird schon seinen Grund haben, dass der pinke Stuhl nicht mitgekommen ist, ich weiß ihn nur nicht. Und werde nicht nach ihm fahnden, sondern den Urlaub in vollen Zügen genießen.“
Das war anscheinend die richtige Entscheidung, denn in der Ruhe Dänemarks kam ich zu dem Entschluss, dass ich meinen Roman unter meinem eigenen Namen veröffentliche, mit den Anfangsbuchstaben meiner drei Vornamen.
Ich stehe damit öffentlich dazu, dass ich gerne Liebesromane lese und jetzt auch einen geschrieben habe. Für mich gibt es nichts erholsameres, als einen Tag mit einem Buch zu beenden, dass auf jeden Fall ein Happy End hat. Lässt mich gut und ausgiebig schlafen und gibt mir die positive Energie, den nächsten Tag mit all seinen (Corona) Überraschungen zu meistern.
Außerdem ist die Liebe in allen Lebensaltern von zentraler Bedeutung. Egal wie unterschiedlich die Geschichten auch sind, egal wie anders man mit 17 oder mit 45 Jahren an die Liebe herangeht, sie ist aufregend und oft erstaunlich, traurig und leidenschaftlich. Jeder hat mit unterschiedlichen Ängsten zu kämpfen, hat eine andere Biographie und muss mit dem Partner Kompromisse schließen, um schließlich einen neuen, gemeinsamen Weg zu finden.
Das ist doch immer wieder spannend!