Frisch geschlüpft: mein lebensbegleitender Stuhl
Seit der Silvestertagung 2018/2019 auf Burg Rothenfels begleitet mich ein kleiner pinker Stuhl.
Geschlüpft ist er schon vorher, wurde von einem lieben Menschen ins Leben geschnitzt und bis zur Geschenkübergabe an mich liebevoll begleitet.
Drei Jahre später bekomme ich aus heiterem Herbsthimmel dieses Foto von einer lieben Freundin, der kleine Stuhl noch holzig und unlackiert, aber beschützt von seinem großen Vorbild.
Hach. Da ging mir das Herz auf. Und ich erlebte wieder, wie einfach ist das: Eine kleine Geste, ein nettes Wort, ein Erinnerungsfoto und schon leuchtet der Tag.
Die Burg ist meine zweite Heimat, jetzt trage ich durch den kleinen Stuhl immer ein Stück davon bei mir, denn seit ich den Kleinen geschenkt bekommen habe, bin ich selten ohne ihn unterwegs. Man weiß ja nie, was man erlebt, wenn man zum Bäcker geht oder in den Urlaub fährt. Mein Blick für kuriose Situationen und interessante Fotoperspektiven sind durch ihn sehr geschärft worden.
Und der pinke Stuhl verhilft mir auch immer wieder zu leuchtenden Tagen. Denn es ergeben sich tolle Situationen, schöne Gespräche und interessante Begegnungen.
Zum Beispiel folgende: Ein paar Straßen von meinem Zuhause entfernt, entdeckte ich eine wunderschöne Kakteenpflanze, die durch einen Zaun wuchs. An die hängte ich den Stuhl und fotografierte ihn von allen Seiten. Die Konstruktion war etwas wackelig, aber ich wollte die Pflanze ja nicht verletzen. Dann nahm das Drama seinen Lauf, denn durch einen Windstoß wurde das Stühlchen hinuntergeweht und erlitt einen schmerzhaften Stuhlbeinbruch. Ich hab wohl einen lauten Aufschrei des Kummers von mir gegeben und wurde daraufhin angesprochen, als ich entsetzt die Einzelteile aufhob. Unbemerkt war ich bei meiner Fotosession nämlich beobachtet worden. Wir begannen ein Gespräch und es endete bei der netten Dame im Wohnzimmer mit einer OP am offenen Bein mit Holzleim und Spachtel sowie einer Tasse Kaffee, bis der Patient wieder transportfähig war. Seitdem grüßen wir uns immer herzlich, wenn wir uns auf der Straße begegnen und unterhalten uns. Der pinke Stuhl ist immer Gesprächsthema. So etwas wäre mir ohne ihn nie passiert. Herrlich.
Weitere Ereignisse, die der pinke Stuhl ausgelöst hat? Es gibt so viele. Eine Buchbloggerin meiner Romane hat ein eigenes kleines pinkes Stühlchen nachgebastelt und es bei der Buchvorstellung mit aufs Foto genommen, denn es ist ja inzwischen kein Geheimnis mehr, dass in allen meinen Romanen an einer Stelle ein pinker Stuhl auftaucht. Wie gesagt, der Kleine ist für mich lebensbegleitend und hat daher selbstverständlich einen Platz in meinen Romanen.
Dann bekomme ich pinke Masken geschenkt, damit ich bei den Fotosessions passend angezogen bin und Menschen denken an den pinken Stuhl (und an mich), wenn sie die Umschlagfarbe der Briefwahlunterlagen erblicken.
So erreichen mich viele liebevolle Nachrichten oder Geschenke und bringen meine Tage zum Leuchten.
Wer hätte gedacht, dass ein kleines Dankeschön solche Wellen schlagen würde. Ich nicht. Aber ich bin dankbar und gespannt, was mir noch so alles passiert.
THINK PINK!
P.S.: Wen der Ursprung des pinken Stuhls interessiert, kann sich den Blogbeitrag 005 „Ein pinker Stuhl geht auf Reisen“ durchlesen ...